Damit dem Wirtschaftsstandort Schweiz die Talente nicht ausgehen, fördert die SVC Stiftung innovative Projekte wie «Talent Pitch» oder «Youngpreneurs». Diese unterstützen Jugendliche und junge Erwachsene beim Aufbau eigener Start-ups.
SVC Stiftung für das Unternehmertum
Seit 2011 unterstützt die SVC Stiftung den Schweizer Wirtschaftsnachwuchs in allen Wirtschaftsregionen der Schweiz, indem sie unter anderem Bildungsmassnahmen fördert, die unternehmerische Kompetenzen stärken. Zudem stellt sie Leuchtturmprojekte ins Rampenlicht, um zukünftige Unternehmerinnen und Unternehmer zu inspirieren und die Öffentlichkeit für unternehmerfreundliche Rahmenbedingungen zu sensibilisieren.
Um junge Erwachsene für das Unternehmertum zu begeistern, hat die SVC Stiftung gleich mehrere Eisen im Feuer: Eines davon ist das Projekt «Talent Pitch», ein Pitching Contest, der im vergangenen Dezember zum ersten Mal im Volkshaus Zürich durchgeführt wurde. Dafür haben die drei Partner-Hochschulen Universität St. Gallen, Hochschule Luzern und Hochschule für Wirtschaft Zürich ihre besten Start-ups ins Rennen geschickt. Am Contest hatte jedes Start-up wenige Minuten Zeit, um die Jury und die rund 250 Zuschauerinnen und Zuschauer von seiner Idee zu überzeugen. Schliesslich bestimmten Jury und Publikum
gemeinsam, an wen die Sach- und Dienstleistungspreise im Wert von 4000 bis 12 000 Franken gingen.
Nachhaltiger Sieger
Letztes Jahr hat das Start-up IRISgo den Hauptpreis gewonnen. Das Team aus Bachelor-Studierenden der Hochschule Luzern hatte nach drei Jahren Entwicklungszeit einen innovativen Thermobecher auf den Markt gebracht. Der Becher soll nicht nur den Einsatz von nicht nachhaltigen Einwegbechern ersetzen. Er verspricht auch ein hochwertiges Trinkerlebnis, indem beispielsweise seine grosse Öffnung das Aroma des Getränks gezielt entweichen lässt. Denn 80 Prozent des empfundenen Geschmacks werden über die Nase aufgenommen.
Am 7. Dezember 2023 kürt der Talent Pitch den nächsten Sieger. Neu beteiligen sich insgesamt sogar neun Partner-Hochschulen an der Veranstaltung: So pitchen zum Beispiel auch Start-ups von der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Universität Liechtenstein oder der Berner Fachhochschule. «Dass wir den Event entsprechend ausbauen konnten, haben wir auch der Unterstützung durch die SVC Stiftung zu verdanken», verrät Noah Bellwald vom Verein Talent Pitch. «Durch die Ausweitung auf neun Hochschulen erwarten uns noch mehr Vielfalt und mehr Spannung im Rennen um die Preise.»
Von der Marktanalyse bis zum Pitch
Gewachsen ist auch ein weiteres Projekt, das von der SVC Stiftung unterstützt wird: 2017 wurde das Programm «Youngpreneurs» in Bern von der Unternehmens-Community Impact Hub Bern lanciert. Sie bietet an Gymnasien das Youngpreneurs-Wahlfach an, in dem die Schülerinnen und Schüler während acht Monaten Tools und Methoden kennenlernen, die sie für den Aufbau eines eigenen Startups brauchen. Mittlerweile wird das Wahlfach nicht nur an allen Berner Gymnasien angeboten, sondern durch die «Youngpreneurs Association» auch in Thun, Biel und Interlaken durchgeführt. Bald sollen auch Luzern und
Lausanne folgen. Die angehenden Jungunternehmerinnen und -unternehmer lernen in 16 Modulen, wie man eine Marktanalyse, ein Geschäftsmodell oder einen Finanzplan erstellt. Am Schluss präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihr Start-up einer Jury, die sich aus CEOs verschiedener Unternehmen zusammensetzt.
Eine App gegen Stress
Im vergangenen April stellten auch vier Teams der Youngpreneurs 2022/2023 ihre Ideen vor. Gewonnen hat
das Team «Restless», das eine App entworfen hat, die ihre User jmit Fokus auf Schülerinnen und Schüler unter anderem mit Atemübungen, Entspannungsmusik oder weiterführenden Informationen zu Mental Health bei der Stressbewältigung unterstützt. Die Gymnasiastin Jennifer Moser betont, die App sei etwa dann besonders nützlich, wenn man gerade keine Möglichkeit habe, mit jemandem zu reden: «Wenn man in einem Flugzeug sitzt, kann man zum Beispiel Atemübungen machen und sich von der App leiten lassen, um aus einer Panikattacke wieder herauszukommen.»
Christoph Jenny, Gründer von Impact Hub Bern und der Youngpreneurs Association, findet es wichtig, die Schülerinnen und Schüler bereits im Gymnasium für das Unternehmertum zu begeistern. Denn: «Ein Start-up gründet man entweder gleich nach dem Studium oder erst nach der Pensionierung», hält er fest. Und Youngpreneurs kommt gut an: Über 420 Teilnehmende haben das Wahlfach mittlerweile besucht.