Andri Silberschmidt ist Nationalrat, FDP-Vizepräsident und Unternehmer. Im SVC Podcast «KMUStorys» verrät er, wie er ohne Geld und Know-how zum Gastro-Unternehmer wurde.
Andri Silberschmidt, Sie haben viele Eisen im Feuer, trotzdem bewahren Sie einen kühlen Kopf. Woher haben Sie diese Ruhe?
Es wird geschätzt, wenn jemand ruhig und faktenbasiert argumentiert – so zum Beispiel in der SRF-Sendung Arena. Damit ich entspannt bleibe, muss ich drei Punkte einhalten: genügend Sport, rund acht Stunden Schlaf pro Nacht und keinen Alkohol unter der Woche. Wenn ich aber einen der Punkte vernachlässige, bin ich übermüdet, ungeduldig und genervt.
Vor etwa sieben Jahren haben Sie in Bangkok etwas gegessen, das Ihr Leben verändert hat …
Sushi-Burritos und Poké-Bowls. Dieses Essen hat mich so begeistert, dass ich es nach Zürich bringen wollte. Als Banklehrling hatte ich aber keine Ahnung von Gastronomie. Also habe ich mir Hilfe geholt: Der Gastronom Markus Segmüller hat mir für fünf Monate eine erste Fläche zur Verfügung gestellt und ein befreundeter Koch hat sich um die Küche gekümmert. Mit zwei weiteren Freunden haben wir als Untermieter von Bars und Cafés gestartet. Dass wir keine eigenen Standorte ausgebaut hatten und auf Delivery-Seiten zu finden waren, hat uns während der Corona-Pandemie gerettet. Mittlerweile hat kaisin. zehn eigene Standorte, und ich amte als Verwaltungsratspräsident.
Man sagt, wenn ein Banker zum Gastronomen wird, ist ihm entweder langweilig oder er hat zu viel Geld.
Mir war weder langweilig, noch hatte ich viel Geld. Wir haben mit einer Idee und ohne Investor gestartet. Das Geld haben wir dann nach und nach selbst erwirtschaftet. Nun wollen wir weiterwachsen und gesunde Ernährung für alle anbieten, die nach dem Essen nicht ins Suppenkoma fallen möchten.