«Cyberkriminalität ist lukrativer als der Drogenhandel.»

Der Cybersecurity-Experte InfoGuard ergatterte am Prix SVC Zentralschweiz 2023 den zweiten Rang. CEO Thomas Meier weiss, weshalb sich auch KMU vor Cyberangriffen schützen müssen.

Thomas Meier, die Meinung, dass KMU nicht im Fokus von Cyberangriffen stehen, ist weitverbreitet.
Heute kann es jedes Unternehmen treffen. Cyberkriminelle gehen nicht mehr gezielt vor, sondern scannen das gesamte Internet auf Schwachstellen ab. Wenn ein KMU beispielsweise eine Sicherheitslücke bei der Software aufweist, schwache Passwörter nutzt oder auf Phishing-Mails hereinfällt, wird es schnell zum Opfer von Cyberangriffen. Auch wenn keine sensiblen Daten betroffen sind, kann ein Angriff verheerende Folgen haben. Deshalb ist es wichtig, dass man sich proaktiv schützt.

Cyberangriffe haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Worauf führen Sie das zurück?
Cyberkriminalität ist mittlerweile lukrativer als der Drogenhandel. Zudem ist es fast unmöglich, die Täter zu fassen. Hinzu kommt die Digitalisierung: Heute sind sämtliche Daten von überall her zugänglich und deshalb angreifbar.

Wie hat sich die Arbeit von Sicherheitsexpertinnen und -experten seit der Gründung von InfoGuard vor über 20 Jahren verändert?
Vor 20 Jahren war es schwierig, die Geschäftsleitungen für das Thema zu sensibilisieren. Heute ist die Cybersicherheit auf der Managementebene angekommen. Die Unternehmen kommen proaktiv auf uns zu, da sie sich der Bedrohung durch Cyberangriffe bewusst sind. Durch die rasante Entwicklung der Technologien ist der Beruf der Sicherheitsexpertinnen und -experten zudem noch spannender und vielfältiger geworden. KI beispielsweise spielt eine grosse Rolle. Dabei müssen unsere Mitarbeitenden den Angreifern immer einen Schritt voraus sein.