Elevator Talk – Eine Liftfahrt mit Fabio Regazzi, Nationalrat und Verwaltungsratspräsident Regazzi Holding SA, SVC Vorstandsmitglied.

Treppe oder Lift?
Ich betätige mich regelmässig körperlich (Joggen, Bergtouren und Skibergsteigen). Wenn es nicht zu viele Stockwerke sind und ich nicht in Eile bin (was selten vorkommt ...), gehe ich zu Fuss hoch, ansonsten nehme ich gerne den Lift. 

Fabio Regazzi
Treppe oder Lift?
Ich betätige mich regelmässig körperlich (Joggen, Bergtouren und Skibergsteigen). Wenn es nicht zu viele Stockwerke sind und ich nicht in Eile bin (was selten vorkommt ...), gehe ich zu Fuss hoch, ansonsten nehme ich gerne den Lift.
Wie kommen Sie mit Personen ins Gespräch?
Das hängt von meinem Gesprächspartner und vom Kontext ab. Aber normalerweise bemühe ich mich, ohne viel Umschweife gleich zur Sache zu kommen.
Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Als 14-Jähriger habe ich in unserem Familienbetrieb auf Baustellen beim Einbau von Rollläden geholfen. Natürlich gab es nur einen symbolischen Lohn. Aber es war ein schönes Gefühl, diese wenigen Franken in dem Wissen, dass ich sie selbst verdient hatte, ausgeben zu können
Was hat Sie dazu gebracht, sich aktiv in der Politik zu engagieren?
Ich glaube, man kann von einer Berufung sprechen, die ich in der Familie vor allem von meinem Vater geerbt habe (er war 24 Jahre lang Bürgermeister von Gordola und 16 Jahre Abgeordneter im Grossen Rat), dann aber im Laufe der Jahre zu einer Leidenschaft geworden ist.
Wie schaffen Sie es, die Politik, Ihre Arbeit als CEO in einem Unternehmen und Ihr Privatleben unter einen Hut zu bringen?
Das geht nur mit grossem Engagement, der Bereitschaft, viel Zeit des Privatlebens zu opfern, Organisation, aber vor allem mit Hingabe für das, was man tut. Das genau ist der Schlüssel: Man muss mit Leidenschaft dabei sein!
Wie gehen Sie mit (Zeit-)Druck um?
Ich versuche einfach, nicht daran zu denken, was alles zu tun ist, und das zu beherzigen, was einmal ein Eishockeytrainer meines HC Lugano gesagt hat: «Einen Elefanten isst man nicht in einem Stück …».
Wie lauten Ihre Führungsgrundsätze?
Meinen Mitarbeitenden sage ich oft, dass wir unsere Gehälter nicht vom Unternehmen beziehen, sondern von den Kunden, die die Rechnungen bezahlen. Sie sollen verstehen, dass sich all das, was wir tun, um die Zufriedenheit des Kunden dreht. Im Übrigen bemühe ich mich, die Grundsätze eines effizienten Managements anzuwenden: Ziele setzen, organisieren, entscheiden, messen und korrigieren, alles, um die Mitarbeitenden zu fördern, die die wichtigste Ressource eines jeden Unternehmens sind.
Haben Sie bestimmte Visionen, die Sie realisieren möchten?
Neben dem reibungslosen Ablauf des Betriebs besteht mein Hauptziel darin, die Unternehmensfortführung sicherzustellen. Wir sind in der dritten Generation und in diesem Jahr feiern wir unser 75-jähriges Firmenjubiläum. Für einen Familienbetrieb wie unseren ist es sehr wichtig, Lösungen zu finden, die dem Unternehmen und den Werten, für die es steht, eine Zukunft zu garantieren.
Was ist für Sie im Arbeitsalltag unverzichtbar?
Wenn ich in der Firma bin, gehe ich gerne durch die Büros und das Werk, um mit den Mitarbeitenden, die ich treffe, ein paar Worte zu wechseln, die nicht unbedingt die Arbeit betreffen müssen. In einem KMU sind die zwischenmenschlichen Beziehungen essenziell.
Was raten Sie dem Berufsnachwuchs?
Was Steve Jobs 2005 in seiner denkwürdigen Rede vor den Studenten der Universität Stanford sagte: «Stay hungry, stay foolish!»
Kommen Sie manchmal zu spät?
Im Allgemeinen hasse ich Verspätungen, daher bemühe ich mich immer, pünktlich zu sein, auch wenn ich es leider manchmal nicht schaffe.
Wie reagieren Sie auf Kritik?
Nicht immer gut, aber mit den Jahren habe ich gelernt, damit zu leben. Natürlich kommt es sehr darauf an, wie sie geäussert wird: Konstruktive Kritik höre ich an. Wenn aber nur um des Schlechtmachens oder der Kritik selbst willen kritisiert wird, dann kann ich auch ziemlich wütend werden.
Sind Sie zuversichtlich für die Schweiz?
Vor dieser verdammten Pandemie hätte ich ohne zu zögern mit Ja geantwortet. Im Moment mache ich mir etwas mehr Sorgen, bin aber nach wie vor davon überzeugt, dass wir die Mittel, die Kraft und die Fähigkeiten haben, um aus dieser Krise womöglich noch gestärkt hervorzugehen.
Glauben Sie an das Schicksal?
Ein bisschen. Obwohl ich immer noch fest glaube, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist.
Eine Ihrer Lebensweisheiten?
Da mache ich eine Anleihe bei Konfuzius: «Unser grösstes Glück liegt nicht darin, niemals zu fallen, sondern jedes Mal wieder aufzustehen, wenn wir gescheitert sind.»
Haben Sie ein Lieblingslied?
Ich habe viele Lieblingslieder, aber am meisten bedeutet mir «Wish you were here» von Pink Floyd. Es berührt mich jedes Mal, wenn ich es höre (und ich habe es so oft gehört).
Was ist Ihr Lieblingshobby?
Meine Hobbys sind im Wesentlichen mit der Natur verbunden, insbesondere Bergtouren, Skibergsteigen, Angeln, aber vor allem die Jagd ist meine wahre Leidenschaft.
Wo laden Sie Ihre Batterien wieder auf, um die Energie für Ihre Verpflichtungen zu finden?
Abgesehen von der Ausübung meiner Lieblingsbeschäftigungen, ziehe ich mich, sobald ich etwas freie Zeit habe, gerne in meine Hütte im Oberen Verzasca-Tal auf 1700 m Höhe zurück, wo ich mein Paradies auf Erden gefunden habe …
Fabio Regazzi
Name
Fabio Regazzi
Position / Unternehmen
Verwaltungsratspräsident / Regazzi Holding SA
Unternehmensbeschreibung in 3 Sätzen

Unser Unternehmen wurde 1946 von meinem Grossvater Roberto Regazzi gegründet und ab den 1960er-Jahren von meinem Vater Efrem Regazzi ausgebaut; wir sind in der dritten Generation, in diesem Jahr feiern wir unser 75-jähriges Bestehen. Die sechs Unternehmen unserer Gruppe sind im Metallbau tätig, und insbesondere in der Aluminiumverarbeitung. Derzeit beschäftigen wir 125 Mitarbeitende, davon 13 Lernende: Sie widmen sich insbesondere der Herstellung und dem Vertrieb von Rollladen- und Sonnenschutztechnik, Türen, Fenstern und Fassaden, Garagentoren und Briefkästen, Industrielackierungen und Haustechnik.