Innosuisse ist die Schweizerische Agentur für Innovationsförderung. Sie unterstützt Unternehmen, insbesondere KMU, sowie wissenschaftliche Einrichtungen in der Schweiz bei der Entwicklung von Innovationen. Die Hauptaufgabe von Innosuisse besteht darin, den Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschulen und Unternehmen zu fördern, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der Schweizer Wirtschaft zu stärken.
Dominique Gruhl-Bégin, die seit 12. August 2024 als CEO von Innosuisse tätig ist, verfügt über eine breite Expertise in der Innovationsförderung. Im Interview spricht sie über prägende Entscheidungen in ihrem Leben und die Menschen, die sie inspiriert haben.
Treppe oder Lift?
Treppe: Ich nutze jede Gelegenheit, aktiv zu sein. Bei meiner vorherigen Arbeitsstelle bin ich sogar fast immer in den 15. Stock hochgelaufen, da die Lifte meistens besetzt und langsam waren. Aber höher als das, zum Beispiel bei meiner letzten Geschäftsreise nach China, als ich in den 55. Stock musste, war mein Limit erreicht... Ab einer gewissen Höhe steht die Effizienz im Vordergrund.
Wie kommen Sie mit Personen ins Gespräch?
Ich bin eine sehr offene Person und komme einfach mit Menschen ins Gespräch. Spontane Gespräche bevorzuge ich klar gegenüber formellen. Personen und ihre Geschichten interessieren mich, den Austausch mit ihnen empfinde ich als sehr bereichernd.
Womit haben Sie Ihr erstes Geld verdient?
Ab dem Alter von 14 Jahren hatte ich neben der Schule oder dem Studium viele verschiedene kleine Jobs, wie beispielsweise als Leiterin von Sommercamps, Sekretärin, Verkäuferin in einem Schuhladen oder Professorenassistentin. Besonders stolz bin ich aber auf meinen ersten selbst-kreierten Job auf den Philippinen: Da habe ich in Eigenregie mehrtägige Verhandlungskurse für Führungskräfte angeboten und war dabei auch ziemlich erfolgreich.
Auf welche Entscheidungen Ihrer bisherigen Laufbahn sind Sie besonders stolz?
Abgesehen vom Geschäft auf den Philippinen, kommen mir zwei Dinge in den Sinn: Meine Entscheidung, nach meinem Erststudium und einigen Jahren Berufserfahrung noch ein Kunststudium zu absolvieren. Das hat mir geholfen, neue Denkmuster zu entwickeln und mir Zugang zu einer neuen Welt geöffnet. Zudem habe ich alle mir gebotenen Chancen genutzt, um im Ausland zu arbeiten, zum Beispiel in Malaysia, in den USA, Kanada, Frankreich, UK und der Schweiz. Diese Erfahrungen sind für mich sehr wertvoll.
Was ist für Sie im Arbeitsalltag unverzichtbar?
Der Austausch mit Kolleginnen und Kollegen ist für mich sehr wichtig. Ich bin nicht jemand, der gerne den ganzen Tag alleine für sich im Büro arbeitet.
Der beste Ratschlag, den Sie je bekommen haben?
Auch wenn du Zweifel hast, ob etwas gelingen kann, probiere es aus und schaue, was passiert. Es gibt nichts Schlimmeres als den Weg des Nichtstuns zu wählen.
Wann und wo können Sie wirklich abschalten?
Am besten kann ich mich aktiv am Meer oder in den Bergen entspannen. In den Bergen fahre ich gerne Snowboard oder wandere, am Meer suche ich jede Gelegenheit zum Kitesurfen.
Können Sie ein Beispiel für eine besonders inspirierende Persönlichkeit nennen und erklären, warum sie für Sie ein Vorbild ist?
Ich habe kein spezifisches Vorbild oder eine Person, der ich nacheifere. Ich lasse mich vielmehr von verschiedenen Personen in meinem direkten Umfeld inspirieren, von Freunden und Familie, Arbeitskolleginnen und Kollegen, von Peers. Sie alle bringen verschiedene Qualitäten mit, die ich bewundernswert finde.
Was macht die neue Führungsposition für Sie attraktiv und interessant?
Die Mission von Innosuisse, Innovation für die Gesellschaft und Wirtschaft zu fördern und so einen kleinen Beitrag für eine bessere Zukunft zu leisten, sind für mich der grösste Ansporn an meiner neuen Position.
Über welche Anerkennung haben Sie sich in letzter Zeit besonders gefreut?
Eine berührende Anerkennung war für mich, dass ich so viele positive Reaktionen auf die Mitteilung zu meiner Wahl zur neuen Direktorin von Innosuisse erhalten habe. Ich engagiere mich nach meinem langjährigen Fokus auf Start-ups nun auch mit Herzblut für das gesamte Schweizer Innovations-Ökosystem. Auf diese bevorstehende Reise freue ich mich.
