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Interview mit Christoph Müller, Verwaltungsratspräsident der Alfred Müller AG

Die Alfred Müller AG hat am Prix SVC 2016 den zweiten Platz erreicht. Was bedeutet Ihnen diese Auszeichnung?
Auf der grossen Bühne im KKL zu stehen, war für mich ein einzigartiges Erlebnis! Die Nomination und die Platzierung so weit vorne haben bei unseren Mitarbeitenden und mir für einen grossen Motivationsschub gesorgt. Wir konnten diese Plattform zudem nutzen, um neue geschäftliche Kontakte zu knüpfen. Die Auszeichnung war insbesondere für mich persönlich ein Türöffner. Mittlerweile bin ich in der Jury des Prix SVC Zentralschweiz tätig und geniesse es, das Nominationsverfahren aus der anderen Perspektive zu verfolgen.

Was sind aus Ihrer Sicht als Jurymitglied die Erfolgsfaktoren der
besten Unternehmen der Zentralschweiz?

Gerade in der Zentralschweiz wird Bodenständigkeit sehr geschätzt. Erfolgreich sind hier jene Unternehmen, die überdies mit Herzblut in ihrem Business tätig sind und spüren, was der Markt und die Kunden wollen.

Die Alfred Müller AG ist vor über 50 Jahren als Einzelfirma gestartet und beschäftigt heute rund 200 Mitarbeitende. Was ist das Erfolgsrezept des Familienbetriebs?
Schon für meinen Vater, der das Unternehmen gegründet hat, waren Partnerschaft, Vertrauen und Bescheidenheit zentrale Elemente für ein erfolgreiches unternehmerisches Handeln. Gute sowie stabile Partnerschaften erzeugen auch in hektischen Zeiten Verlässlichkeiten und erlauben ein pragmatisches Handeln. Es lohnt sich daher, Vertrauen zu schenken und dieses nicht zu verspielen. Zudem haben wir die Erfahrung gemacht, dass sich mit einem bescheidenen und zurückhaltenden Auftreten viele Türen von alleine öffnen.

 

«Partnerschaft, Vertrauen und Bescheidenheit waren schon meinem Vater wichtig.»

 

Stimmungsbilder Alfred Müller AG

Christoph Müller
Alfred Müller

Wie erleben Sie die Entwicklung der Bauvorschriften? Ist das Bauen effektiv immer komplizierter geworden in den letzten Jahren?
Es gibt tatsächlich immer mehr Bauvorschriften und behördliche Forderungen. Die Verfahren ziehen sich je nach Projekt über mehrere Monate oder sogar Jahre hin. Mein Wunsch wäre, dass für jedes neu erlassene Gesetz oder jede neue Auflage eine andere Vorgabe aufgehoben würde.

Welche Auswirkungen hat die Corona-Pandemie auf Ihr Unternehmen und die Branche insgesamt?
Viele unserer Mitarbeitenden werden dadurch zusätzlich beansprucht. Sie müssen unter anderem Anfragen von verunsicherten Kunden beantworten, Hygienemassnahmen auf Baustellen durchsetzen oder im Homeoffice bisher selten genutzte Arbeitsinstrumente einsetzen. Zudem war im Tessin eine unserer Baustellen von der kantonal verordneten Baustellenschliessung betroffen. Die gesamte Branche erlebt momentan einen ökonomischen Schock. Das Ende der Boomphase hat sich zwar schon länger abgezeichnet, doch der Ausbruch der Pandemie hat es massiv beschleunigt.

Aufgrund der Corona-Krise haben viele Mieter mit Liquiditätsproblemen zu kämpfen. Wie gehen Sie mit entsprechenden Mietern um?
Es ist nicht in unserem Interesse, dass die Mieter in den Konkurs schlittern und wir früher oder später vor leeren Flächen stehen. Deshalb haben wir bereits Ende April unseren Blick in die Zukunft gerichtet und nach individuellen Lösungen gesucht.

Infobox

1965 gründete Alfred Müller eine eigene Immobilienfirma. Heute wird die Alfred Müller AG mit Sitz in Baar und mit Filialen in Fribourg und Camorino in der zweiten Generation geführt, beschäftigt rund 200 Mitarbeitende und zählt zu den bedeutendsten Schweizer Immobilienunternehmen. Am Prix SVC Zentralschweiz 2016 erreichte die Firma den zweiten Platz.