Das KMU Fachforum bringt seit 2023 Schweizer KMU, Digitalisierungsexpterten und Entscheidungsträger zusammen. Der jährlich stattfindende Networking-Event ist eine gemeinsame Initiative von topsoft – der Plattform für digitales Business und SVC-Mitglied – und dem Digitalrat, einem Netzwerk für digitale Beratung. Der SVC begleitet dabei das Fachforum als Veranstaltungspartner.
In diesem Interview berichten Cyrill Schmid (topsoft) und Kevin Klak (Digitalrat), wie das KMU Fachforum Schweizer Unternehmen durch praxisnahe Erfahrungen, offene Diskussionen und den direkten Austausch dabei unterstützt, den digitalen Wandel erfolgreich und nachhaltig zu gestalten.
Welche übergeordneten Ziele verfolgt topsoft mit dem KMU Fachforum 2025?
Das KMU Fachforum bietet Inspiration und Impulse, indem der digitale Wandel für Schweizer KMU greifbar und praxisnah gemacht wird. Im Zentrum steht der direkte Know-how-Transfer: Unternehmerinnen und Unternehmer berichten offen darüber, wie sie mit passenden Technologien neue Geschäftsfelder erschliessen, ihre Kunden besser bedienen und interne Abläufe effizienter gestalten. Der Fokus liegt auf konkreten Erfahrungen statt abstrakten Konzepten – ehrlich, direkt und inspirierend.
Gleichzeitig versteht sich das Fachforum als Plattform für Begegnung: Grosszügige Pausen und ein bewusst offenes Setting schaffen Raum für persönlichen Austausch, neue Kontakte und den Dialog auf Augenhöhe. topsoft und der Digitalrat möchten mit dem KMU Fachforum nicht nur informieren, sondern auch vernetzen – und damit den digitalen Fortschritt in der Schweizer KMU-Landschaft nachhaltig fördern.
Cyrill Schmid: «Das KMU Fachforum lebt von echten Erfahrungen. Uns geht es darum, Wissen zu teilen, das nicht aus Lehrbüchern stammt – sondern direkt aus dem Alltag von Unternehmerinnen und Unternehmern.»
Kevin Klak: «Digitalisierung ist kein Projekt, sondern Teil des täglichen Geschäfts. Beim Fachforum zeigen wir, wie KMU mit klugen Ideen und Mut konkrete Lösungen entwickeln – und was andere daraus lernen können.»
Wie wählen Sie die Schwerpunktthemen und Redner-/innen aus (z. B. Digitalisierung, KI, Innovation) – und worauf achten Sie besonders bei der Auswahl, damit die Praxisrelevanz gewährleistet ist?
Die Schwerpunktthemen des KMU Fachforums entstehen aus einem einfachen Prinzip: Relevanz vor Trend. Wir wählen Themen, die die Schweizer KMU konkret weiterbringen – sei es bei der Digitalisierung, im Umgang mit KI oder bei Innovationsprozessen. Entscheidend ist für uns, dass die Referierenden nicht nur Fachwissen vermitteln, sondern eigene Erfahrungen aus dem Unternehmensalltag teilen. Praxisnähe entsteht dort, wo die Theorie auf gelebte Realität trifft.
Die diesjährige Keynote vom Swiss Transit Lab drehte sich beispielsweise um autonome Fahrzeuge im Furttal – bald sollen sie Menschen ganz ohne Chauffeur von A nach B bringen. Der digitale Wandel wird dadurch nicht nur diskutiert, sondern greifbar.
Auf der Bühne des diesjährigen Fachforums standen Vertreterinnen und Vertreter von bekannten Marken wie Pilatus Flugzeugwerke, Kambly oder Bico – aber ebenso von weniger bekannten Unternehmen mit nicht minder spannenden Geschichten und wertvollen Inputs..
Die Fokusthemen waren dieses Jahr „Daten“ und „Veränderung“. Denn während Change-Projekte fast schon synonym für den digitalen Wandel stehen, sind es oft die Daten, die ihn antreiben. Oder wie Marcus Bitterlich von den Pilatus Flugzeugwerken es formulierte: «Auch Daten geben uns Impulse, in welche Richtung wir uns entwickeln sollen.»
Uns geht es nicht um Buzzwords, sondern um echte Substanz. Deshalb geben wir gezielt KMU eine Bühne, die mit klugen Lösungen, mutigen Entscheidungen und sichtbaren Resultaten überzeugen. Die Auswahl erfolgt kuratiert, aber nicht elitär. Es zählen nicht die grossen Markenlogos, sondern die Geschichten, die bewegen – Ansätze, die übertragbar sind, und Menschen, die offen über Erfolge und Herausforderungen sprechen.
So entsteht ein Programm, das nicht nur informiert, sondern inspiriert – und den digitalen Wandel als gemeinsame Aufgabe erfahrbar macht.
Aus Ihrer Sicht: Was sind aktuell die grössten Hürden, die KMU in der Schweiz bei der digitalen Transformation überwinden müssen – und welche Rolle spielen topsoft & Digitalrat dabei als Plattform und Impulsgeber?
Die digitale Transformation ist für viele KMU kein Sprint, sondern ein Langstrecken-Rennen mit Stolpersteinen. Die grössten Hürden liegen oft weniger in der Technologie als in der Umsetzung: Fehlende Ressourcen, Unsicherheit bei der Auswahl passender Lösungen und die Herausforderung, Mitarbeitende mitzunehmen.
Gerade kleinere Unternehmen stehen vor der Frage, wie sie Digitalisierung sinnvoll und nachhaltig in ihre Prozesse integrieren können – ohne sich in Buzzwords oder überdimensionierten Tools zu verlieren.
Hier setzt topsoft als Plattform an: Wir schaffen Orientierung, vernetzen Anbieter und Anwender und zeigen anhand konkreter Praxisbeispiele, was funktioniert – und was nicht. Der Digitalrat ergänzt diese Rolle als Impulsgeber, indem er Trends einordnet, kritische Fragen stellt, KMU berät und den Dialog zwischen Technologie und Unternehmertum fördert.
Unser Ziel ist es, Digitalisierung nicht als Selbstzweck zu verstehen, sondern als Werkzeug, das KMU stärkt – strategisch, operativ und menschlich. Und mit dem KMU Fachforum bieten wir die Möglichkeit, diese Impulse nicht nur zu hören, sondern im direkten Austausch persönlich zu erleben.
Wie messen Sie den Erfolg des KMU Fachforums?
Die diesjährige Ausgabe war tatsächlich ausverkauft. Doch der Erfolg des KMU Fachforums zeigt sich nicht in Zahlen allein, sondern vor allem in der Resonanz: Die Teilnehmenden erleben Digitalisierung nicht als abstraktes Konzept, sondern als greifbare Realität, getragen von echten Erfahrungen und mutigen Visionen. Wenn KMU offen berichten, wie sie Wandel gestalten und andere daraus konkrete Impulse für ihr eigenes Geschäft mitnehmen, dann erfüllt das Forum seinen Zweck.
Auch die Atmosphäre spielt eine zentrale Rolle: Grosszügige Netzwerkpausen, angeregte Diskussionen und zufriedene Gesichter beim Apéro sind für uns ebenso aussagekräftig wie die Zahl der Teilnehmenden. Dass sich das KMU Fachforum nach drei Ausgaben als Fixpunkt im Kalender der Schweizer Wirtschaft etabliert hat, ist für uns ein klares Zeichen: Die Mischung aus Praxisnähe, Austausch und Substanz trifft den Nerv der KMU – und macht Lust auf mehr.